FAQ & Support

FAQ & Support zu RetinaLyze ®

Nachfolgend finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen zum RetinaLyze Glaucoma Algorithmus und Anleitungen für die korrekte Blitzeinstellungen verschiedener Kamera-Modelle.

Fragen, Antworten und Publikationen

KI-basierte Augenscreenings bei Augenoptikerinnen und Augenoptikern


Dürfen Augenoptikerinnen und Augenoptiker Augenscreenings die auf Künstlicher Intelligenz basieren durchführen?

Ja, Sie dürfen: Sie als Augenoptikerinnen und Augenoptiker dürfen KI-gestützte Augenscreenings anbieten und durchführen.


Darf ich diese Dienstleistung bewerben?

Ja, aber wie Sie dies kommunizieren, ist entscheidend. Die Kommunikation muss, wie in der Branche dies üblich und bekannt ist, gewissen Auflagen standhalten. So dürfen beispielsweise in der direkten Kommunikation/bei Werbemitteln keine irreführenden Aussagen und Superlative verwendet werden. Kundinnen und Kunden muss verständlich vermittelt werden, dass dieses Augenscreening bei Ihnen den Besuch bei der Augenärztin, dem Augenarzt nicht ersetzt, – jedoch als ergänzender Augen-Check dient.

(Diese Kommunikationsregeln gelten übrigens auch außerhalb der Augenoptik. So werden beispielsweise bei Pflegeprodukten die Wörter „Für gesund aussehende Haut“ gewählt und nicht mit der unmöglich zu garantierenden Aussage „Für gesunde Haut“ kommuniziert.)

Wie funktioniert der RetinaLyze-Glaucoma-Algorithmus?

Hämoglobin ist ein eisenhaltiges Protein, das Sauerstoff im Blut transportiert. RetinaLyze ® Glaucoma misst den relativen Hämoglobingehalt des Sehnervenkopfes im Verhältnis zu den primären Netzhautgefässen. Je dicker das Gewebe oder je höher der Hämoglobingehalt ist, desto intensiver ist die Farbe auf dem Bild. Je dünner das Blut ist, desto heller sieht es aus. So kann der Hämoglobingehalt des Sehnervenkopfes auf ein Glaukom hinweisen.

Die Abbildung zeigt die Hämoglobin-Differenz (im Verhältnis zu den Gefässen) zwischen einem normalen Sehnervenkopf und einem glaukomatösen Sehnervenkopf. 100 % auf der Skala stehen für den Hämoglobingehalt der zentralen Netzhautgefässe. Wärmere Farben stehen also für eine hohe Hämoglobinkonzentration und kältere Farben stehen für Bereiche geringerer Durchblutung oder dünner Gewebe.
Analyseergebnis RetinyLyze-Software
RetinaLyze ® Glaucoma stellt den Hämoglobingehalt des Sehnervenkopfes (Arterien, Venen, Randsaum, Papille) mithilfe der Farben auf dem Fundusbild fest. Die Gefässe werden als Referenz für die Kalibrierung verwendet. Schliesslich gibt es eine Glaukom Diskriminanzfunktion (GDF), um Schädigungen am Sehnervenkopf festzustellen, was auf ein Glaukom hindeutet.

Fragen und Antworten zu RetinaLyze ®

  • Welche Varianten eines Glaukoms werden vom Algorithmus entdeckt?

    Alle Formen des Glaukoms wirken sich auf den Sehnervenkopf aus und seine Schädigungen können mit dem RetinaLyze Glaucoma Algorithmus erkannt werden. Darunter:

    • Chronisches Offenwinkelglaukom
    • Akutes Winkelblockglaukom (Glaukomanfall)
    • Normaldruckglaukom (NTG)
    • Pigmentglaukom
    • Pseudoexfoliatives Glaukom (PEX/PES/PSX/PXF)

    Die Studie zum seltenen kongenitalen Glaukom finden Sie hier.

  • Wie wurde die Leistung des Algorithmus verifiziert?

    Der RetinaLyze Glaucoma Algorithmus wurde klinisch verifiziert im Rahmen verschiedener neuester Studien zu verschiedenen Formen von Glaukom. Sie finden die Studien auf unserer Webseite. Die Ergebnisse wurden nicht nur mit Perimetrie, sondern auch in einigen Untersuchungen mit morphologischen Tests (HRT, GDx und OCT-Cirrus und OCT-Spectralis) verglichen. Nicht nur fortgeschrittene Glaukomstadien wurden analysiert, sondern auch Frühstadien, Patienten mit Verdacht auf Glaukom und einfacher okulärer Hypertension. Eine Doktorarbeit wurde verfasst, mit Schwerpunkt auf Frühstadien und erhöhten Augeninnendruck.

  • Welche Arten von Fundusbildern können verwendet werden?
    • Verwendung von Makula-zentriertem vs. ONH-zentriertem Bild: Makula- oder Sehnerv-zentrierte Fundusbilder können verwendet werden, aber jede Funduskamera sollte immer auf die gleiche Weise genutzt werden.
    • Min./max. Bildwinkel (z.B. 30-200 Grad): Der Mindestwinkel sollte 30 Grad sein, aber immer den gesamten Sehnerv umfassen. Jede Funduskamera sollte immer mit der gleichen Winkelerweiterung verwendet werden. Es gibt keinen maximalen Blickwinkel.
    • Verwendung von Weisslicht/SLO: Nur Bilder, die bei konventionellem mehrfarbigem Weisslicht entstanden sind, können analysiert werden. Bilder, die mit SLO, monochromatischem Licht oder konfokalen Scanning-Systemen entstanden sind, sollten nicht verwendet werden.
  • Wer hat den Algorithmus entwickelt?

    Der Algorithmus wurde von INSOFT SL entwickelt. Die folgenden Ärzte und Forscher waren vorwiegend an der Entwicklung beteiligt:

    • Manuel Gonzalez de la Rosa (MD, PhD), Abteilung für Augenheilkunde der Universidad de la Laguna
    • Marta Gonzalez-Hernandez (OD, PhD), Abteilung für Augenheilkunde des Universitätsklinikums Hospital Universitario de Canarias
    • Jose Sigut Saavedra (PhD), Abteilung für Anlagentechnik und Automatisierung der Universidad de La Laguna
    • Silvia Alayon Miranda (PhD), Abteilung für Anlagentechnik und Automatisierung der Universidad de La Laguna
    • Carmen Mendez Hernandez (MD,PhD), Abteilung Glaukom, Klinisches Krankenhaus San Carlos, Universidad Complutense Madrid
  • Welche Faktoren können die Verwendung des Algorithmus und die Gültigkeit des Ergebnisses beeinflussen?
    • Peripapilläre Atrophie/Myopie Rarefizierung: Das automatische System zur Abgrenzung des Nervrandes versucht zwar, peripapilläre Atrophie auszuschliessen, aber der Nutzer muss dies überprüfen und gegebenenfalls die Abgrenzung des Randes korrigieren. Peripapilläre myopische Atrophie-Bereiche sollten ausserhalb der Papillen-Grenze liegen, wie auch alle anderen Arten von Atrophie oder Pigmentierung.
    • Myelinisierte retinale Nervenfaserschicht: Das sind seltene Fälle, aber wenn die Fasern vor der Siebplatte myelinisiert sind, kann der Fall nicht analysiert werden. Andere ungewöhnliche Fehlbildungen des Nervs, wie Kolobom, sollten auch nicht analysiert werden.

    Wichtige Richtlinien zur Bildqualität

    Es ist sehr wichtig, dass das Bild nicht sehr hell ist. Wenn die Pixel zu stark gesättigt sind, muss der Nutzer ein Bild mit geringerer Blitzstärke aufnehmen. Die Beleuchtung sollte gleichmässig sein und ohne helle Stellen/Reflexe. Patienten mit leicht unscharfen Bildern von Kataraktoperationen können analysiert werden. Wenn das Bild so schlecht ist, sodass die Gefässe nicht eindeutig identifiziert werden können, kann das Bild nicht analysiert werden oder die Ergebnisse sind unzuverlässig. Jedes Screening oder Diagnose-System hat eine begrenzte Genauigkeit, Empfindlichkeit und Spezifität.


    RetinaLyze Glaucoma ist gegenüber moderaten Mängeln von Fokus oder Schärfe resistent, aber seine Ergebnisse sind einwandfrei, wenn das bestmögliche Bild ausgewählt und manuell bewertet wird. Manche physiologischen Varianten wie Macro-Papilate führen einfacher zu falsch positiven Ergebnissen. Micro-Papilate und Schräge Papilae führen zu falsch negativen Ergebnissen.


    Ausführliche Leitlinien zur Bildqualität finden Sie hier.

Anleitungen für die korrekte Blitzeinstellung

Um die Anleitungen als PDF-Datei zu öffnen, klicken Sie bitte auf das entsprechende Bild.

Horus DEC200

Anleitung Horus DEC200

TOMEY TFC 1000

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Topcon NW400

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